Der Traum eines jeden Besitzers von Rennpferden ist ein Gruppe I Sieg. Das Gegenteil davon ist, wenn Dein Pferd gewinnt und der Sieg dir von den Stewards weggenommen wird. So geschehen gestern in Aintree, am Grand National Meeting.
Die Disqualifikation ist umso bitterer, weil es ein Hindernisrennen war. Wer die britischen Hindernisrennen verfolgt weiß, dass da ein Jockey den anderen mit einer Waffe verletzten muss, damit einer von beiden disqualifiziert wird.
Was war geschehen?
Wie das so oft passiert, dass die Pferde über die Hindernisse kreuz und quer springen, so sprang der Favorit Pied Piper dem Außenseiter Knight Salute am letzten Sprung vor die Füße. Dabei sind beide mit vier Jahren, praktisch den zweijährigen der Flachpferde gleichzusetzen, also unerfahren.
Die beiden kämpften bis zum Ziel um nach 3400 Metern im toten Rennen zu enden.

Es gab ein „Stewards Enquiry“, also Überprüfung seitens der Rennleitung. Würde man Wetten darauf nehmen, ob Protest gelegt und diesem stattgegeben würde, müsste es ein Kurs von 1,1:1 pro Protest geben. So unwahrscheinlich ist in Großbritannien, dass bei Hindernisrennen zu Disqualifikationen kommt. Doch die Tatsache, dass die beiden Pferde im Toten Rennen einkamen, muss es bewirkt haben, denn Pied Piper (rote Kappe), bedeutet übrigens ‚Rattenfänger‘ wurde auf den zweiten Platz gesetzt.
Der Trainer des Siegers Milton Harris hatte mit 50 Siegen in dieser Saison schon ein bemerkenswertes Hindernisrennen-Kampagne hingelegt und der Sieg passte gut ins Bild.
Laut Racing Post sagte er unter Tränen, dass es ein emotionales Erlebnis sei. Weniger Meter weiter stand der disqualifizierte Jockey Davy Russell und haderte mit sich, dass er zu früh nach vorne gegangen sei, um am Ende Knight Salute ein Rennen zu schenken.
Der Reiter von Knight Salute, Brennan, wollte sich im Zimmer der Stewards keinen Vorteil verschaffen und erklärte, er sei der Meinung, dass es “ein sehr faires Rennen war”. Russell war, wie oben erwähnt, mit sich selbst am Hadern, dass er hätte länger warten müssen.
Der Siegtrainer sagte nach dem Rennen, dass er mit dem Trainer des zurückgesetzten Gordon Eliott fühlen würde.
Knight Salute war nach fünf Siegen in Folge, darunter der Grade 2 Adonis Hurdle in Kempton, als einer der führenden britischen Anwärter auf den Triumph Hurdle in das Cheltenham Festival gegangen, musste sich aber hinter Vauban geschlagen geben.
Faire Jockeys, die bei der Befragung durch die Rennleitung nichts sagten, was dann das Ergebnis der Entscheidung der Richter beeinflusst haben dürfte. Der Spruch von Russell fand ich gut: „Ich war viel zu früh da und er war im Leerlauf und überhaupt, ich habe falsch geritten. Immer wenn er vorne ist, schaltet er auf Leerlauf, das war auch in Punchestown so, als wir gewannen. Einmal vorne, weiß er nichts damit anzufangen und schaltet auf Leerlauf. “
Bei Jockeys waren der Meinung, dass die Entscheidung der Richter falsch war.
Paddy Brennen: “Um ehrlich zu sein, habe ich nicht viel gemerkt von der angeblichen Behinderung. Als Davy [Russell] nach links sprang, reagiert mein Pferd intuitiv und machte mit. Ich meine nicht, dass ich behindert worden bin.“